Interview mit der Schauspielerin Simone Thomalla, dem Stargast des Jahnke-Patientenkalenders
Frau Thomalla, Hand aufs Herz, was ging Ihnen durch den Kopf, als zum ersten Mal die Idee an Sie herangetragen wurde, als Model für einen Patientenkalender einer ambulanten Pflegestation aufzutreten?
Ich war sofort begeistert! Es gibt Projekte, da überlegt man lange, andere sagt man sofort ab ... und dieses Projekt der Pflegestation Jahnke ist einfach großartig! Deshalb bin ich gerne dabei!
Wie verlief das Fotoshooting in Berlin aus Ihrer Sicht, bei dem Sie ja gemeinsam mit dem Patienten der Pflegestation Jahnke, Herrn Schachner, auftraten? War es in irgendeiner Weise anders als „normale“ Fotoshootings?
Ich war schon vorher ein großer Fan von der Fotografin Esther Haase, mit der ich bis dato noch nicht gearbeitet hatte. Und der Kollege an meiner Seite war professionell und ein zauberhafter Gentleman ... ein sehr sympathischer Mann. Und da spielt das Alter dann so gar keine Rolle!
Als Schauspielerin sind Sie zwangsläufig sehr viel unterwegs, sind umgeben von Hektik und Eile, Terminstress und haben lange An- und Rückfahrten. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie fragen, was Ihnen Heimat bedeutet. Was und wo ist Ihre Heimat?
Heimat ist dort, wo meine Liebsten leben. Heimat ist Berlin, „meine“ Stadt, in die ich vor acht Jahren zurückgezogen bin. Heimat ist aber auch Klein-Machnow, wo meine Eltern leben und auch ein wenig Leipzig, wo ich geboren wurde.
Beruflich eifert Ihnen Ihre Tochter Sophia seit einigen Jahren nach: sie ist ebenfalls Schauspielerin geworden. Was dachte die Mutter, als sie von dem Berufswunsch erfuhr? Nein Kind, bloß nicht?
Kinder müssen ihre eigenen Wege gehen und auch ihre eigenen Fehler machen dürfen! Sophia hatte gar nicht vor, in diese Branche einzusteigen, es hat sich dann so Step by Step entwickelt! Jetzt ist sie sehr erfolgreich und hat ihren Platz gefunden, und das macht mich stolz und glücklich.
Neben der Schauspielerei engagieren Sie sich noch für ein Projekt namens „prominence for charity“, das Hilfsprojekte für das Kinderhilfswerk UNICEF der Vereinten Nationen unterstützt. Inwiefern können Sie und andere prominente Menschen mit diesem Projekt helfen?
Neben diesem Projekt und im Besonderen unterstütze ich seit Jahren “Tante E.“ und ihren Verein „Straßenkinder Leipzig e.V.“. Dieser Verein unterstützt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in Obdachlosigkeit leben beziehungsweise von Obdachlosigkeit bedroht sind. Was diese Frau geschaffen hat, ist einzigartig und zeigt, dass wir alle etwas erreichen können, wenn wir für eine Sache brennen ... ganz egal, ob prominent oder nicht! Jeder von uns kann auch im Kleinen einen Beitrag liefern, dass unsere Gesellschaft ein wenig lebenswerter wird.
Welche Erinnerungen nehmen Sie mit aus der jahrelangen und sehr erfolgreichen "Tatort"-Produktion und Ihrer Rolle darin als Hauptkommissarin Eva Saalfeld?
Es sind ausschließlich schöne Erinnerungen! Martin Wuttke und das gesamte Team sind über die Jahre hinweg für mich Familie geworden! Wir halten bis heute den Kontakt, einige Kollegen, wie zum Beispiel die Mitarbeiterinnen aus Kostüm und Maske, begleiten mich auch bei meinen neuen Filmen. Und von unseren vielen Fans, die bis heute jede Tatort-Wiederholung mit Keppler und Saalfeld schauen, weiß ich, dass sie das Ende mehr als bedauern! Anfänglich habe auch ich mit dem Ende noch gehadert, dann aber schnell in die Zukunft geschaut, weil neue Angebote auch neue Chancen sind.
Was sind Ihre augenblicklichen Projekte oder Projektvorhaben?
Ich drehe im November/Dezember den ZDF-Film „Total verrückt“ in Amsterdam und Hamburg, habe dann Ende Januar am Berliner Renaissance Theater nach sehr langer Theaterabstinenz Premiere mit dem Stück "Wunschkinder" und stehe dort bis Mitte April auf der Bühne. Ab Mai nächsten Jahres geht es dann mit meiner Reihe „Frühling“ für den Sonntagabend im ZDF weiter. Dort spiele ich die Dorfhelferin Katja Baumann und drehe im nächsten Jahr vier mal 90 Minuten! Das kommende Jahr ist also schon bis in den Herbst komplett mit Arbeit besetzt, was mich sehr dankbar macht!
Das Interview führte Volker Hütte
