Für Sie im Einsatz

Frank Hoß

 

Mehr als sieben Jahre ist es her, dass Frank Hoß im „Birkenblatt“ erstmalig vorgestellt wurde. Interessanterweise ging es im damaligen Beitrag um das gleiche Thema wie im aktuellen Artikel: um Berufswechsel. Doch es gibt einen ganz wesentlichen Unterschied. Vor sieben Jahren wurde sein Weg von einem  Berufsfeld ins nächste geschildert, vom Bäcker über eine Anstellung bei einer Papierfabrik bis hin zum Hauspfleger bei der Pflegestation Jahnke. Jetzt geht es um eine Fortbildung innerhalb eines Berufszweiges. Frank Hoß ist zurzeit nämlich dabei, seine berufsbegleitende Ausbildung zum examinierten Altenpfleger zu absolvieren.

Im September 2018 begann er damit, zwei weitere harte Jahre liegen noch vor ihm. „Aber  das wollte ich, das war immer mein Ziel, und deshalb nehme ich die ganze Anstrengung in Kauf“, versichert der Jahnke-Mitarbeiter. Zweimal in der Woche drückt er nun wieder die Schulbank in der Charlotten-burger Gierkezeile. Zurzeit gibt es wegen der Corona-Pandemie zwar nur Lernen zuhause, doch das nimmt er genau so ernst wie zuvor den Schulunterricht vor Ort. An den restlichen drei Tagen sowie an jedem zweiten Wochenende verrichtet er weiterhin seinen regulären Dienst für die Pflegestation. Frank Hoß ist froh, hinsichtlich seiner Fortbildung die Unterstützung des Ehepaars Jahnke und der Geschäftsführerin Rosa Lopez de la Rica zu haben. „Alle haben mich dazu ermuntert, und das hat mich sehr gefreut“, sagt er rückblickend.

Geboren wurde Frank Hoß in baden-württembergischen Nürtingen. Dort verbrachte Friedrich Hölderlin seine Kindheit und Jugend, dort erblickte auch Talkmasterlegende Harald Schmidt das Licht der Welt. In seiner Heimat blieb der Hauspfleger auch bis 2003, dann entschloss er sich, nach Berlin zu ziehen. Diesen Schritt unternahm er als damals schon alleinerziehender Vater. Seine beiden Söhne waren zu der Zeit vier und fünf Jahre alt. Nach einer ärztlichen Untersuchung in Berlin wurde dann zur Gewissheit, was zuvor nur vermutet worden war: Beide Söhne müssen wegen einer geistigen Behinderung mit einem Handicap leben. Besondere Zuwendung und Pflege für seine Söhne gehören seitdem noch mehr zur Selbstverständlichkeit im Alltag  des Vaters. Der Sprung in die professionelle Pflege bahnte sich wohl während dieser Jahre schon an.

Beide Söhne besuchen inzwischen Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen, was der Selbständigkeit ungeheuer gut tut. Sie werden zum richtigen Zeitpunkt in ein Betreutes Wohnen wechseln. Auch im sonstigen zwischenmenschlichen Bereich geht es Frank Hoß blendend. Er lebt seit drei Jahren in einer festen Beziehung mit einer Arbeitskollegin, sehr harmonisch, wie er bestätigt. Der bekennende Fußballfan von Werder Bremen und dem englischen FC Everton bedauert eigentlich nur, dass er kaum zum Schmökern seiner geliebten Krimis kommt. Aber das kann er ja nachholen, dann als examinierter Altenpfleger.

VH

Frank Hoß absolviert zurzeit eine Fortbildung zum examinierten Altenpfleger