Für Sie im Einsatz

Fatma Isitan

 

Der Wunsch, hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen und sich für sie zu engagieren, scheint manchmal in den Genen zu liegen. Wie anders ist es zu erklären, dass von vier Schwestern drei im Pflegebereich arbeiten? Fatma Isitan ist seit sieben Jahren für die Pflegestation Jahnke als Hauspflegerin tätig, ebenso wie eine Schwester, die bei einem anderen Berliner Unternehmen angestellt ist. Die dritte Berliner Schwester aus der Familie arbeitet als Krankenschwester. Und dann gibt es ja noch die vierte im Bunde, die einst vor vielen Jahren mit ihren Eltern von Berlin in die Türkei zurückgezogen war. Die pflegt jetzt ihre Mutter und ist dadurch gewissermaßen auch im gleichen Metier tätig.

„Und auch meine Tochter Sera ist in einem sozialen Beruf tätig“, lacht Fatma, „sie macht zurzeit eine Ausbildung als Erzieherin.“

In ihren früheren Berufen hatte Fatma zwar auch direkten Kontakt mit Menschen, doch weder als Kosmetikerin noch als Kassiererin hatte sie diese tiefe innere Zufriedenheit wie im täglichen Pflegeeinsatz. Dazu kommt, dass sie sich in der Birkenstraße rundum wohl fühlt. Sie mag ihre Patienten und schätzt ihre Kolleginnen und Kollegen. „Wenn ich diesen Wohlfühlfaktor nicht hätte, dann wäre ich nicht seit so vielen Jahre hier“, ist sie sich sicher.

Zu unserem Gespräch hat sie ein Stofftier mitgebracht, einen kleinen Bären. Den möchte sie  nach dem Gespräch einer ihrer ehemaligen Patientinnen schenken, der es nach einer Operation zurzeit nicht so gut geht. Fatma Isitan besucht sie in einem Pflegeheim – als Privatperson wohlgemerkt. „Ich möchte sie weiterhin sehen und ihr Mut zusprechen“, sagt sie. „Da die Dame, die mir ans Herz gewachsen ist, nicht mehr ambulant betreut wird, besuche ich sie in meiner Freizeit.“

Dass Fatma Isitan eine außergewöhnliche  und höchst muntere und lebendige Person sein würde, zeichnete sich schon bei ihrer Geburt ab. Nicht im Krankenhaus oder zuhause wie andere Babys kam sie zur Welt. Nein, ihr Geburtsort sollte ein Taxi sein! Kurz zuvor hatten die Wehen bei der Mutter eingesetzt, beide Eltern gingen auf die Straße, um ein Taxi herbeizuwinken. Doch trotz aller Eile schaffte es der Taxifahrer nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus. Die kleine Fatma wollte nicht länger warten, deshalb kamen die Eltern schließlich samt Kind im Arm in der Klinik an. Der Taxifahrer, froh und erleichtert darüber, dass alles gut ausgegangen war, sollte noch viele Monate lang regelmäßig bei der Familie vorbeischauen, um sich vom Wachsen und Gedeihen des in seinem Taxi geborenen Babys zu überzeugen.

Knapp 50 Jahre später gehört Fatma Isitan zum erfahrenen und bewährten Stammpersonal der Pflegestation Jahnke. Inzwischen kümmert sie sich nicht nur weiterhin liebevoll um ihre PatientInnen, sie arbeitet auch verstärkt neue Kolleginnen und Kollegen ein. Andere zu motivieren, alten und kranken Menschen  professionell beizustehen, liegt ihr vermutlich ebenfalls in den Genen.

VH

Fatma Isitan arbeitet seit 2013 für die Pflegestation Jahnke