Für Sie im Einsatz

Lazarina Slaveva

 

Aus der bulgarischen Hauptstadt Sofia stammt Jahnke-Mitarbeiterin Lazarina Slaveva. In der mit 1,3 Millionen Einwohnern auch größten Stadt des Balkanstaats wurde Lazarina 1975 geboren. Dort wuchs sie auf und besuchte auch das Gymnasium bis zum Abitur, das man in Bulgarien in der Regel schon nach der 12. Klasse erreicht. Nach der Schulzeit arbeitete sie fast 20 Jahre als Buchbinderin. In den größten und bedeutendsten Werkstätten Sofias brachte sie Zeitschriften, Kalender, Hefte und natürlich Bücher aller Art und Preisklasse in ihre endgültige Form und half bei der Erstellung der Einbände.

Im Jahr 2011, im Alter von 36 Jahren, stürzte sie sich in das Abenteuer Deutschland. Sie zog nach Hamburg, im Gepäck ein Deutsch-Wörterbuch, aus dem sie ganze zwei Wörter gelernt hatte: Hallo und Tschüss. Zwei Jahren blieb sie an der Elbe, dann beschloss sie einen Neuanfang in Berlin zu wagen. „Für mich war es damals leider unmöglich, eine bezahlbare Wohnung in Hamburg zu bekommen. In Berlin war es zwar auch schwierig, aber am Ende hat es mit einer schönen Wohnung im Wedding geklappt.“ Im Wedding wohnt sie noch immer und ist dort nach wie vor sehr zufrieden.

Bei der Frage, was die deutsche Hauptstadt von der bulgarischen unterscheidet, muss Lazarina Slaveva nicht lange nachdenken: „Berlin ist im Vergleich zu Sofia so wunderbar grün, die Parks und Gärten gefallen mir und man sieht fast überall Wasser, viele Flüsse, Kanäle und Seen.“

Als Buchbinderin fand Lazarina keine Anstellung, bei der Agentur für Arbeit bot man ihr aber eine Fortbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik an. Doch sie spürte, dass ihr dieser Beruf nicht lag, sie wollte etwas anderes, wusste aber nicht genau, was es sein sollte. Da begegnete sie eines Tages ihrer bulgarischen Bekannten Neli Tsankova, die seit einigen Jahren bei der Pflegestation Jahnke als Hauspflegerin arbeitet. Und Neli sagte zu Lazarina: „Fang doch bei uns in der Pflege an.“ Ich kann es ja mal versuchen, dachte Lazarina Slaveva und bewarb sich in der Birkenstraße. Nach einmonatiger Einarbeitung durch ihre bulgarischen Kolleginnen Neli und Krasimira begann sie im Oktober 2020 mit ihrer neuen Arbeit.

Lazarina, die von ihren Patientinnen und Patienten nur mit ihrem Kosenamen „Inka“ angesprochen wird, arbeitet ausschließlich im Frühdienst. Für sie bedeutet das, um 3 Uhr morgens aufzustehen, nach Moabit zu fahren, um in der Station die Schlüssel abzuholen und eine kleine Besprechung mit den Kolleginnen und Kollegen zu halten, um dann wieder im Wedding ihre Patienten zu besuchen. Heute ist sie sehr froh darüber, dass sie sich für die Pflege entschieden hat, denn sie mag ihre Arbeit.

Einmal im Jahr fliegt die Jahnke-Hauspflegerin in die bulgarische Heimat, um ihre Familie wiederzusehen. Ansonsten liest sie in ihrer Freizeit gerne und viel, von Krimis über Biographien bis zu Reiseberichten. Und im Sommer zieht es sie in ihre geliebten Berge, dann ist Wandern angesagt. 

VH

Lazarina Slaveva ist seit Oktober bei der Pflegestation Jahnke