Birkenblatt

Karina Lira

Abwechslungsreich, international – und fast immer in der ambulanten Pflege. So in etwa könnte man das Berufsleben von Karina Lira in wenigen Attributen umschreiben. Nahezu 40 Jahre Pflegeerfahrung kann die Jahnke-Mitarbeiterin inzwischen nachweisen, und das in einem Berufszweig, der sowohl physisch als auch psychisch einiges abverlangt. Hut ab, kann man da nur bewundernd sagen.

Dabei hatte die 1959 in Reinbek bei Hamburg geborene Norddeutsche ursprünglich etwas anderes vor. Reederei-Kauffrau wollte sie werden, doch das war Ende der 1970er Jahre in dem männerdominierten Beruf noch sehr schwierig. Als sie eine Absage nach der anderen erhielt, wählte sie mit der Ausbildung zur Bürokauffrau einen zumindest ähnlichen Zweig. Sie konnte zwar einen Ausbildungsplatz ergattern, aber richtig Spaß gemacht hat ihr der Beruf nicht wirklich. Deshalb kam es zu einer erneuten Kehrtwende: Ausbildung zur Arzthelferin. In einer Hamburger Arztpraxis sollte Karina Lira dann später auch einige Zeit arbeiten – bis die Heirat mit ihrem ersten Ehemann und die Geburt ihres Sohnes 1982 eine zwischenzeitliche Auszeit herbeiführten. 

Nach der Babypause schlug sie dann wie berichtet die Pflegelaufbahn ein. Am Ende ihrer dreijährigen Ausbildung zur Altenpflegefachkraft begann sie ihre ambulante Pflegearbeit bei der Diakoniestation Hamburg-Bergedorf. „Dort blieb ich sage und schreibe 25 Jahre, an die überwiegende Zeit davon habe ich sehr positive Erinnerungen“, blickt Karina Lira zurück. Zuletzt hat es wohl nicht mehr gepasst, sie wollte weg, am besten gleich ganz aus Hamburg. Nach 45 Jahren verließ sie die alte Hansestadt, in deren Mitte, aber auch Umgebung sie bis dahin ausschließlich gewohnt hatte.

Berlin war nun das große Ziel. Eine Pflege-Leasingfirma lockte mit dem Angebot, sie europaweit an verschiedenen Orten einzusetzen, was ihr verlockend erschien. Mit Europa klappte es dann doch nicht wie geplant, aber immerhin arbeitete sie für verschiedene Berliner ambulante Pflegedienste. „Auf diese Weise lernte ich die Stadt kennen“, lacht die Hamburgerin. Nach einiger Zeit wechselte sie dann zu einem ambulanten Dienst in Zehlendorf, ehe sie wieder zurück nach Hamburg ging, um dort unter anderem auch als Einsatzleiterin zu arbeiten.

Ihre internationalen Einsätze erhielt sie schließlich doch noch. Als betreuende Pflegeperson begleitete sie einen pflegebedürftigen jungen Mann für vier Wochen nach Australien, einen anderen Herrn begleitete sie als Pflegerin nach Teneriffa. Und dann war da ja noch das Mallorca-Abenteuer, das sie 2015 mit ihrem zweiten Mann startete, einem Schiffskapitän, der auf der Baleareninsel seinen Wohnsitz hatte. Auch auf Mallorca wurde sie in der ambulanten Pflege tätig, zuletzt arbeitete sie jedoch in der Gastronomie. Als die Corona-Krise begann, verlor sie ihren Job. Im April 2020 kehrte sie nach Berlin zurück und fing am 2. Mai beim Team der Pflegestation Jahnke an. „Ich bin sehr froh, dass ich hier gelandet bin“, sagt sie . „Es ist hier sehr kollegial und die Stimmung ist einfach gut.“

VH