Birkenblatt
Für Sie im Einsatz
Osama al-Said
Kosmopoliten nennt man Menschen, die viel gereist sind und sich in der ganzen Welt zu Hause fühlen. Ein solcher Weltbürger ist Jahnke-Mitarbeiter Osama al-Said. Geboren wurde er am 31. März 1982 in Kuwait als Sohn einer libanesischen Mutter und eines syrischen Vaters. Nach Beendigung des Bürgerkriegs im Libanon zog die Familie wieder ins Geburtsland der Mutter. Dort wuchs Osama auf, ging zur Schule und studierte, ehe er mit 28 Jahren für vier Jahre nach Rumänien zog. Wieder zurück im Libanon blieb er dort bis 2016. Schließlich entschloss er sich, nach Deutschland überzusiedeln. Und um noch etwas mehr Internationalität in die Geschichte zu bringen: Osama spricht Arabisch, Englisch, Deutsch, Französisch und Rumänisch. Er hat zwei Brüder, einer davon lebt in China, der andere in Australien.
Als er 2016 in Berlin ankam, hatte er keinerlei Deutschkenntnisse, aber den großen Ehrgeiz, die fremde Sprache schnell zu lernen, damit er Arbeit finden konnte. Usama besuchte keine Sprachschule, er lernte durch die vielen anderen internationalen Menschen, mit denen er schnell ins Gespräch kam. Und er hörte gut zu. Kommunikation bezeichnet er als eine seiner Stärken, nicht umsonst hatte er im Libanon Kundenservice und öffentliche Unterhaltung studiert. Doch er musste sich nicht nur mit der Aussprache befassen, auch die arabische Schrift und die Buchstaben unterscheiden sich grundsätzlich von der westlichen.
„Die ersten Jahre waren daher insgesamt eine aufregende Zeit, aber auch eine sehr frustrierende“, blickt der Jahnke-Mitarbeiter zurück. Der ständige Kampf um die Aufenthaltsgenehmigung zehrte an seinen Nerven. Er erhielt sie über viele Jahre immer nur für jeweils einen Monat. Erst im Dezember 2021 kam die erlösende Nachricht: Der Aufenthalt in Deutschland wurde ihm bis 2039 genehmigt.
Zu der Zeit hatte er bereits erste Erfahrungen mit der ambulanten Pflege gemacht. Über Jahnke-Mitarbeiterin Bahia Ejje kam der Kontakt zustande. Osama al-Said begleitete Bahia einige Male, schaute gut zu, lernte rasch und so konnte er am 1. Dezember 2021 seine erste eigenständige Tour als Hauspfleger starten. „Ich bin Rosa und Daniel wirklich dankbar für den Vertrauensvorschuss, den sie mir gegeben haben“, sagt der neue Mitarbeiter aus vollem Herzen. Entgegen seiner anfänglichen Befürchtungen bekam er von den Patientinnen und Patienten auch eine positive Resonanz. Das bestärkte ihn zusätzlich, die richtige berufliche Entscheidung getroffen zu haben: „Das Lächeln und der Dank, den ich von den Patienten erhalte, machen mich zufrieden und glücklich.“
Privat ist der Hauspfleger ein universaler Sportler und ein begeisterter Motorradfahrer. Für den August plant er, nach langer Zeit wieder einmal in den Libanon zu fliegen und seine Familie wieder zu sehen. Vor allem seine Töchter, 17 und 14 Jahre, vermisst er sehr. „Immer nur Videoschaltungen mit ihnen ist auf Dauer kein Ersatz für persönliche Begegnungen.“
VH