Birkenblatt

Selina Pulst & Nico Wolter

In regelmäßigen Abständen bestätigt die Pflegestation Jahnke ihre selbst gewählte gesamtgesellschaftliche Verpflichtung zur beruflichen Nachwuchsförderung. Seit dem 26. September haben sich zwei weitere junge Menschen der in diesem Jahr 40 Jahre alt gewordenen Pflegestation in der Birkenstraße als Auszubildende angeschlossen: die sechzehnjährige Selina Pulst und der drei Jahre ältere Nico Wolter. Es ist wohl kein Zufall, dass beide zuvor bereits ein Schulpraktikum bei ihrem jetzigen Ausbildungsbetrieb abgeschlossen hatten. „Das letztjährige Praktikum hat mich noch einmal ermutigt, diesen Weg zu gehen“, kann Selina bestätigen.

Die ersten sechs Ausbildungswochen müssen die beiden aber erstmal die Schulbank drücken. Gemeinsam mit 16 anderen Azubis bilden sie eine Unterrichtsklasse am Institut für angewandte Gerontologie (IFAG) in der Gierkezeile in Berlin-Charlottenburg. Das weibliche Übergewicht von fünfzehn zu drei männlichen Schülern ist ungewöhnlich, zumal in den Zeiten, in denen die Männer in den Pflegeberufen zahlenmäßig stark aufgeholt haben. Nach der ersten Schuleinheit folgt dann vom 8. November bis zum 2. Januar 2023 eine erste praktische Phase, die beide direkt bei ihrem Ausbilder verbringen dürfen. Anschließend geht es im Vier-Wochen-Rhythmus Schule – praktische Ausbildung weiter.

„Es gibt während der dreijährigen generalistischen Ausbildungszeit Orientierungseinsätze, Pflichteinsätze und Wunscheinsätze“, beschreibt Nico das System. Die zukünftigen, Pflegefachkräfte müssen später in der Lage sein, in allen Bereichen der Pflege – Akutpflege, Kinderkrankenpflege, stationäre oder ambulante Langzeitpflege sowie allgemein-, geronto-, kinder- oder jugendpsychiatrische Versorgung – tätig zu werden. Als Einsatzorte kommen daher Krankenhäuser, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen sowie Rehabilitationseinrichtungen grundsätzlich infrage. „Ich bin ein Mensch, der die Abwechslung sucht und braucht“, lacht Nico, „daher denke ich schon, dass die Ausbildung zu mir passt.“  

Als Selina ihren Ausbildungsvertrag unterschrieben hatte, erfuhr sie, dass ihre Urgroßmutter schon von der Pflegestation Jahnke gepflegt worden war. „Das gab mir dann nochmal das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben“, sagt sie heute. In ihrer Freizeit ist die 16-jährige Berlinerin gerne mit Bleistift und Papier unterwegs, um kleine Figuren, aber auch Landschaften zu zeichnen. Doch auch mit Leinwand und Acrylfarben hat sie bereits vielversprechende Erfahrungen gesammelt.

Nico hingegen ist begeisterter Bowling- und Tischtennisspieler und ein IT-Tüftler, der mit seinem Wissen in der Vergangenheit auch schon bei seinem Ausbildungsbetrieb geholfen hat. Seine Mutter Otilia ist seit vielen Jahren Innendienst-Mitarbeiterin bei der Pflegestation Jahnke. Sie hat ihn ermuntert, aber nicht bedrängt, die Pflegeausbildung zu absolvieren. Der Sohn wird ihr beruflich wohl gerne nachfolgen.   

VH