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… Fotomax

 

Früher war die Augsburger Straße eine wahre Fotomeile, ein Fotofachgeschäft reihte sich an das andere. Bis in die 90er Jahre boomten der Verkauf von Fotoapparaten und Zubehör sowie die Entwicklung von Filmen, dann startete der Siegeszug der digitalen Kameras. Die Digitalisierung war ein gewaltiger  Umbruch und gleichzeitig ein große Herausforderung für die gesamte Fotobranche. Dem immer schnelleren Wandel fiel zuerst große Anteile der professionellen Porträtfotografie, dann die analoge Filmentwicklung und schließlich der Handel mit Fotoapparaten zum Opfer. Die Kameramodelle wechseln seitdem in immer kürzeren Abständen, sodass es fast unmöglich ist, das Sortiment aktuell zu halten. Viele Fachhändler wollten sich nicht auf neue Marktgegebenheiten einlassen und schlossen ihre Läden für immer. Die Fotofachgeschäfte verschwanden aus der Augsburger Straße.

Im Jahr 2017 dann die faustdicke Überraschung. In ein leerstehendes ehemaliges Fotogeschäft in der Augsburger Straße 33 zog ein neuer Mieter ein. „Fotomax“ prangt in historischen Leuchtbuchstaben über der Eingangstür, und unterhalb des Schriftzuges sind dann auch sämtliche bekannten Fotomarken angebracht: Canon, Pentax, Nikon, Fujifilm, Zeiss, Pentax, Hasselblad, Olympus und andere. Damit auch dem letzten Zweifler klar wird: hier gibt es tatsächlich wieder alles rund um das Fotografieren. Das altehrwürdige, 1932 gegründete Nürnberger Fachgeschäft Fotomax hatte in Person seiner Inhaberin beschlossen, in Berlin eine Filiale zu gründen und wollte mit dem Sitz Augsburger Straße an die alte Berliner Tradition anknüpfen.

Und das ist durchaus gelungen! Wenn man die Berliner Zweigstelle in einer Kernaussage beschreiben sollte, dann vielleicht mit dieser: eine interessante Mischung aus Neu- und Gebrauchtwaren. Der Laden selbst ist mit alten Werbeschildern dekoriert. Die an den Wänden angebrachten Originale von Leica, Agfa oder Zeiss Ikon sind gleichsam ein Hinweis auf die Apparate, die aus der gleichen Zeit stammen und auf neue Besitzer warten.

„In Berlin sind wir bezüglich gebrauchten Kameras und Zubehör definitiv Marktführer“, weiß Fotomax-Fachverkäufer Andreas Grob. „Zu uns kommen überwiegend langjährige ältere Stammkunden, aber immer häufiger auch junge Menschen, die analoges Fotografieren ausprobieren möchten.“ Und wer sich nach gründlichem Studium entweder für eine nagelneue oder doch für eine alte Analogkamera entschieden hat, kann dann noch aus dem reichhaltigen Zubehör-Angebot auswählen: Filme, Batterien, Objektive, Stative, Blitzgeräte, UV-Filter, Fototaschen oder auch Bücher über digitale und analoge Fotografie.

Es ist schon beeindruckend: da steht das neue digitale Hochleistungs-Fernglas eine Vitrine neben einer 100 Jahre alten Fototaschenuhr, einer Spionage-Kamera aus den 30er Jahren und Miniaturspielzeug aus den 50er Jahren. „Die Mischung macht’s“, sagt Andreas Grob und lächelt.                                                           

VH 

Zwei Mitarbeiter von Fotomax sowie ein Stammkunde (rechts)