Herzlich willkommen im...

… Haus der Kulturen der Welt

 

Zweifellos ist das Haus der Kulturen der Welt eine der herausragenden architektonischen Kostbarkeiten Berlins. Die Ausstellungs- und  Kongresshalle am Ufer der Spree entstand als Beitrag der Vereinigten Staaten von Amerika zur INTERBAU 1957 in Berlin. Der US-amerikanische Architekt Hugh Stubbins, ein ehemaliger Assistent des Bauhaus-Gründers Walter Gropius, hatte mit dem Bau einer Veranstaltungshalle ein Symbol geplant, einen „Leuchtturm der Freiheit“, der nach Osten ausstrahlen sollte. Am einstigen Zeltenplatz, einem bekannten Berliner Vergnügungsareal der Vorkriegszeit, wurde der Baukörper auf einen künstlichen Hügel gesetzt, so dass seine prominenten Konturen (die im Berliner Volksmund alsbald zur „schwangeren Auster“ wurden) aus dem sozialistischen Ost-Berlin gut zu sehen waren.

Allen Betrachtern und Bewunderern des postmodernen Gebäudes mit seinem geschwungenen Dach sei jedoch nachdrücklich empfohlen, einmal für einen längeren Zeitraum im Inneren zu verweilen. Erst dann erschließt sich nämlich seine gewaltige Dimension. Das zu beiden Seiten hin großflächig verglaste Sockelgeschoss hat mit 92 x 95 Metern die Fläche eines mittelgroßen Fußballplatzes. Es enthält auf drei raffiniert verschachtelten Ebenen die große Empfangshalle, eine Cafeteria, einen 400 Personen fassenden Theatersaal, einen Ausstellungsbereich sowie weitere kleinere und größere Räume für Seminare, Kongresse und die Verwaltung des Kulturdenkmals.

Die Decke im großzügigen Foyer wird von etwa 25 Säulen getragen, die das weite und sehr hohe Foyer unterteilen. Je nach Nutzung kann dieser Raum anders gestaltet werden. Mit oder ohne Trennelemente, bestuhlt oder nicht oder vielleicht mit den Sitzmöbeln in dunklem Blau, die sich wunderbar von den hellen Seitenflächen abheben. Großzügige Fenster lassen das Licht reinscheinen und ziehen die Form des Daches nach. Das Herzstück ist jedoch das 1.200 Plätze bietende Auditorium, das im oberen Bereich über eine freischwingende Treppe erreicht wird. Wer während der letzten 20 Jahre dort auch nur einmal eine Live-Übertragung eines Fußball WM-Spiels gesehen hat, wird die ansteckend fröhliche und zudem erfreulich friedliche Atmosphäre nicht vergessen haben. Doch auch Konzerte – viele davon im Bereich der Weltmusik – konnten an diesem inspirierenden Ort oder auch auf der Dachterrasse abgehalten werden. 

Seit 2019 ist direkt am Eingangsbereich des Foyers auch eine anspruchsvolle Buchhandlung, die schwerpunktmäßig Kunst- und Kulturthemen anbietet. Auch zu den zumeist mehrmonatigen Ausstellungen im Haus der Kulturen der Welt kann man hier recherchieren. Im rückwärtigen, direkt an der Spree gelegenen Bereich befindet sich das hauseigene Restaurant, das nach der Umbauphase der letzten Jahre nun „Weltwirtschaft“ heißt. Zur warmen Jahreszeit ist der direkt am Spreeufer gelegene Biergarten vermutlich einer der angenehmsten im Berliner Zentrum.

VH 
 

Blick auf die illuminierte Buchhandlung im Haus der Kulturen der Welt