Herzlich willkommen in...

… der Reederei Bruno Winkler

 

Sommerzeit ist Ausflugszeit. Die reich von Wäldern, Flüssen und Seen umgebene Stadt Berlin bietet hierfür eine Fülle unterschiedlicher Ziele an. Auch innerhalb Berlins ist das Angebot groß, egal ob die Ausflügler zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf dem Wasser unterwegs sein möchten. Auf der Beliebtheitsskala ganz oben steht seit jeher die klassische Bootstour. Ob romantisch zu zweit, im Familienverbund oder als Vereins- oder Betriebsausflug organisiert – sowohl Berliner als auch Touristen wollen gerne die schöne Fluss- und Seenlandschaften rund um die Hauptstadt genießen.

Die Reederei Bruno Winkler gehört zu den ältesten und bekanntesten Fahrgastreedereien Berlins. Ihre Firmengeschichte ist ein Spiegelbild der Berliner Geschichte und auch deshalb so interessant. Im Jahr 1928 gründeten die Brüder und Schiffbaumeister Otto und Eduard Winkler auf der väterlichen Werft in Rüdersdorf östlich von Berlin mit einem ersten Fahrgastschiff ihre eigene Reederei. Die großen Gartenrestaurants am Müggelsee waren das bevorzugte Ausflugsziel, das schon bald von zwei weiteren Winkler-Motorschiffen angesteuert wurde. Das Geschäft florierte, ehe der Zweite Weltkrieg und seine Folgen die gesamte Fahrgastschifffahrt dramatisch einbrechen ließ. Die Schiffe wurden von der Wehrmacht beschlagnahmt, Werften und Reedereien mussten ihr Material abgeben und den Betrieb einstellen. Erst nach dem Krieg konnte auch die Reederei Winkler ihr Geschäft langsam wieder in Gang bringen.

Im Jahr 1953 stand der nächste Schock bevor: Die DDR-Behörden wollten den Betrieb enteignen. Da fasste der 25-jährige Bruno Winkler, Sohn von Firmengründer Otto, eine weitreichende Entscheidung. Er flüchtete samt seiner Familie mit dem kohlebetriebenen Dampfer „Deutschland“ über die Spree nach Westberlin. Der Dampfer war nun Wohn- und Arbeitsstätte der Familie und  gleichzeitig Existenzgrundlage.

In den 60er und 70er Jahren konnte die Reederei mit zunehmendem Erfolg weitere Schiffe kaufen. Es entstand der stadtbekannte Werbeslogan: „Für jeden Berliner ein Begriff – eine Dampferfahrt auf ‘nem Winkler-Schiff.“ Die „Hanseatic“ wurde dann in den 80er Jahren zum Flaggschiff der Reederei. Mit einer Länge von 60 Metern und 450 Innenplätzen zählte es zu den größten Schiffen Berlins. Wer damals bei einer der legendären Mondscheinfahrten mit Tanz auf dem Deck dabei war, gerät noch heute regelrecht ins Schwärmen.

Nach der Wiedervereinigung 1990 wollten die Berliner raus ins so lange unerreichbare grüne Umland. Wieder hatte Bruno Winkler mit Ausflügen nach Potsdam und nach Werder zur Baumblüte die passenden Ideen. Heute steht unter der Leitung von Tochter Antje und ihrem Sohn Alexander bereits die vierte Winkler-Generation in der Verantwortung. Im Mittelpunkt der Schifffahrten steht inzwischen Berlins Mitte mit seinen historischen und modernen Gebäuden.                                                  

VH           

An der Anlegestelle Friedrichstraße