Herzlich willkommen in der...

...Drogerie Saxonia

 

Welche Drogen stecken denn in dem Wort Drogerie? „Eine ganze Menge“, beantwortet diese Frage eine Frau, die es wissen muss. Claudia Czekalla ist nicht nur gelernte Drogistin, sie ist auch Inhaberin der ältesten Drogerie Berlins. Die hat ihren Sitz in der Knesebeckstraße 13-14 an der Ecke zur Goethestraße. Eine wohltuende, fast beruhigende Atmosphäre umgibt dieses Ladengeschäft, nicht im Ansatz ist es zu vergleichen mit den modernen Drogerieketten. Im hinteren Bereich etwa thront ein alter Regalschrank, der eigens für den Laden angefertigt wurde.

„Hier sind die Drogen“, lacht Claudia Czekalla und deutet auf Dosen, Gläser und Tiegel, die sich im Schrank befinden. Getrocknete (altdeutsch: dröge) Pflanzenteile, Kräuter, Tees und mineralische Stoffe. Hier findet man Natron, Schwefel, Kalium, Zitronensäure, Alaun, Farbpigmente zum Restaurieren von Ölgemälden und vieles mehr. Über gefährlichere „Drogen“, Giftstoffe wie einige Pflanzenschutzmittel, muss die Inhaberin penibel Buch führen und Eintragungen ins sogenannte Giftbuch leisten.

Drogist ist ein anerkannter und äußerst vielseitiger Ausbildungsberuf. Es werden nicht nur Kenntnisse im Bereich der Kosmetikprodukte verlangt, sondern auch im Bereich der Anatomie des Körpers, der Pflanzen, der Medikamente und vieles andere. Die Drogerie Saxonia reicht zurück bis ins Jahr 1892. Ein gewisser Herr H.W. Lebenheim eröffnete sie in Berlin an einem heute leider unbekannten Ort. Sein Sohn führte sie weiter und wechselte ihren Standort nach dem Zweiten Weltkrieg in die Knesebeckstraße. Er verkaufte sie 1988 dann an den Drogisten Günter Müller, den Vater der heutigen Inhaberin Claudia Czekalla. „Ich habe dann das Geschäft zum 1 Juni 1999 übernommen“, erzählt die gebürtige Berlinerin, die nicht nur Drogistin ist, sondern auch Kosmetikerin und medizinische Fußpflegerin.

Entsprechend ihrer Aus- und Weiterbildungen verfügt Claudia Czekalla über ein breites Warenangebot. Zu den bereits erwähnten Dosen und Tiegeln im Regalschrank gesellen sich klassische Drogerie-Artikel wie Shampoos, Cremes, Lotionen und weiterer Pflegebedarf.  Dazu kommen Kerzen verschiedenster Mach-art, Rasierbedarf wie Messer, Pinsel, Rasierseife und Aftershaves. Diverse Hornkämme und Bürsten warten auf Kundschaft ebenso wie Puder, Handtücher, Pantoffeln, Ballerina-Schuhe, Geschenkartikel und Glückwunschkarten.

Besonders stolz ist Claudia Czekalla auf ihre Düfte. Edle Parfums aus Frankreich und Italien sind hier vertreten, darunter auch seltene Marken, die nicht in den Drogerieketten zu erwerben sind. In ihrem Kosmetikstudio gibt es neben der gängigen Gesichtsbehandlung auch weitere Dienstleistungen, etwa Maniküre, Rückenbehandlung, Basische Wickel und Hautkosmetik.                                            

VH                                          

Claudia Czekalla vor dem alten Drogerie-Schrank