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Es geht um Solidarität – ein Beitrag zur Corona-Krise

 

Das neuartige Coronavirus mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Sars-Co V-2 hat uns alle im Würgegriff. Jeder Mensch welt-weit könnte sich zurzeit infizieren, ob männlich oder weiblich, schwarz oder weiß,  arm oder reich, gottesfürchtig oder atheistisch. Das Virus kennt keinen Unterschied. An vielen Orten der Welt ruht das öffentliche Leben weitgehend. Bilder aus China, die man noch im Januar mit ungläubigem Staunen zur Kenntnis nahm, gehören auch in Deutschland längst zum Alltag. Sie werden uns noch über viele Wochen, vielleicht Monate begleiten. Vielleicht wird es Lockerungen geben, sodass Cafés und Bars wieder öffnen und Konzertsäle, Theater und Kinos wieder aufgesucht werden dürfen, vielleicht wird es aber mit Beginn des Winters wieder zu Schließungen kommen. Wie gesagt – vielleicht.

Niemand kann in die Zukunft schauen, auch die Wissenschaftler nicht, all die Virologen, Ärzte und Mikrobiologen, die sich seit einiger Zeit täglich mit ihren neuen Erkenntnissen an den Rest der Menschheit wenden. Was gestern war, gilt heute nicht mehr und ist morgen überholt. Wir lernen jeden Tag dazu, schauen ängstlich auf die Statistiken und hoffen, dass irgendwann eine Trendwende zum Guten erkennbar sein wird.

Man kann die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus gutheißen und als die einzige wirksame Art ansehen. Man darf sie aber auch kritisieren und sie – je aus Sichtweise – als zu hart oder zu lasch empfinden. Es ist tatsächlich eine harte Prüfung, der wir uns alle zurzeit unterziehen. Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit werden vorübergehend außer Kraft gesetzt, Orte, die wir normalerweise jederzeit aufsuchen dürfen, sind geschlossen. Die Politiker versichern dabei gebetsmühlenartig, dass sie diese zurecht unpopulären Maßnahmen nur aus einem Grund anordnen: um Menschen zu schützen. Und sie fordern eine Geisteshaltung ein, die in den letzten Jahren vielen Mitmenschen abhandengekommen zu sein scheint und die die Politiker im Übrigen selbst zu selten vorgelebt haben: Solidarität.

Es geht hierbei nicht nur um die vielzitierte Solidarität mit älteren Menschen und Vorerkrankten, die zur Risikogruppe zählen. Es geht auch – und das in hohem Maße – um Solidarität mit dem Personal des Gesundheitswesens. Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger, Sanitäter und viele andere, die jetzt schon am Rande der Belastbarkeit sind, müssen gleichfalls geschützt werden. Sollten sich nämlich zu viele Menschen auf einmal infizieren und infolgedessen zu viele Menschen schwer am Coronavirus erkranken, würde das ohnehin schon stark belastete Gesundheitssystem kollabieren. Mit all den dramatischen Folgen, die in Italien, Spanien aber auch in den USA zu spüren sind. Deshalb ist es so wichtig, dass wir für die nächsten Wochen soziale Distanz zu unseren Mitmenschen halten.

In Krisenzeiten haben die Scharlatane Hochkonjunktur, die Weltuntergangspropheten, die Verschwörungstheoretiker, und die Gerüchtestreuer. Lassen Sie uns diesen Menschen keine Chance geben. Lassen Sie uns nicht in Panik verfallen, denn die ist kontraproduktiv. Je mehr Solidarität erfolgt durch die Einhaltung der Abstandsregeln zu anderen Menschen und der Hygienevorschriften, desto schneller wird die Krise überwunden werden. Das ist der einzig gangbare Weg, solange es keine wirksamen Medikamente gegen das Virus gibt und so lange kein erprobter Impfstoff vorliegt.

Volker Hütte

 

Foto: Commons

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